geboren 1980 in Berlin, arbeitet als Lyrikerin und Musikerin – auch an den Schnittstellen zu Performance und bildender Kunst. Sie veröffentlichte mehrere von Feuilleton und Musikpresse hoch gelobte Lyrikbände und Musikalben; teils in Kollaboration mit anderen nationalen und internationalen Künstler*innen entstanden. Sie schreibt, produziert und spricht für den Bereich Hörspiel- und Medienkunst, kuratiert für Galerien, Festivals und Theater, und bestritt in den letzten Jahren mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen. Als Dozentin, Sprach- und Kultur-botschafterin war sie im Auftrag des Goethe-Instituts unterwegs. Lydia Daher erhielt für ihre Arbeit Auszeichnungen und Stipendien, zuletzt für ihren aktuellen Lyrikband ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds.
ARD – DRUCKFRISCH: Großer Pop, große Poesie.
DER SPIEGEL: Smarte, angriffslustige Verse.
MDR figaro: Ein lakonisches Manifest der Glückssuche. Sitzt wie ein Faustschlag – ein zärtlicher allerdings.
JUNGE WELT: Ganz leicht und ganz klug.
DIE ZEIT: Und gleich will Pop wieder etwas bedeuten.
ROLLING STONE: Nicht im Kopf auszuhaltendes lyrisches Talent.
Begegnung mit Lydia Daher: Schöne Aura der Vergeblichkeit… Wähnt man sich zu Beginn wegen der eingängigen Refrains und Melodie-bögen in einem hippen Deutschpopalbum, verstärkt sich im Verlauf von „Wir hatten Großes vor“ die Tendenz zum Minimalistischen, zur Improvisation, zur Klangcollage mit sprechgesungenen Texten.
Feine Schraffuren wirken wie ephemere Existenzen, die sich einst durch Raum und Zeit hindurchbewegt haben mögen. Das Bild ist nicht Illustration, es ist Assoziation, so zart und andeutungsreich, wie eben Graphit auf Papier.
Wie schlecht ausge-sprochen und halb beendet wirkt vieles, was derzeit in deutscher Sprache erscheint. Im Vergleich zu dieser enor-men Artikulation.
Deutsche Texte, gesungen zu Klängen aus Algerien – das ist ungewöhnlich. Die Sängerin Lydia Daher hat das Experiment auf ihrem Mini-Album „Algier“ gewagt. Sie selbst nennt ihre EP ein musikalisches Reisetagebuch, das auch die Freundschaft zur algerischen Band Tatafull aufleben lasse.
Momente der Ganzheit sind in ihren Gedichten ständig der Gefahr der Vergänglichkeit ausgesetzt. Dabei verzichtet Lydia Daher auf Reimgeklapper und schafft stattdessen immer wieder Augenblicke des Schwebens inmitten der scheinbaren Festlegungen dieser Welt.
Dass die Frau über das Dichten zur Musik ge-kommen ist, merkt man jeder ihrer - durchweg gelungenen - Platten an, da macht auch "Wir hatten Grosses vor" keine Ausnahme. Jede Menge dauerhaft zitier-fähiger Zeilen (hier nur eine: "Beim Versuch, die Welt zu retten / werden wir uns ruinieren!“), die tatsächlich das Private Politisch machen. Und dazu zauberhafte Popmusik.
Sehnsüchtig und melancholisch, mal lakonisch und mal patzig hält Lydia Daher Snapshots eines flüchtigen Alltags in der Tradition Rolf Dieter Brinkmanns fest.
Die Erfindung des Cocktail-Jazz-Diskurs-Pop mit Lyrik-Breitseite. Ja, das geht. (...) Hier sitzt tatsächlich jedes Wort am richtigen Ort. Wann hat man das schon mal im Zeitalter der Deutsch- poeten? Und noch schöner: Die richtigen Worte werden von einer Musik unter-stützt, die so ganz und gar nicht auf den Pop-Effekt schielt.
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